Was mich bewegt....





06.02.10

Echt Bewegend…

echt – jetzt… Nicht umsonst sprechen wir davon, dass uns etwas bewegt oder auch dass wir bewegt sind….. … hier ein Ausschnitt aus meinem Artikel für eine Fachzeitschrift.



Zum einen ist es natürlich der Antrieb – das Etwas, was uns
bewegt…..was ist das eigentlich genau – wo kommt der Impuls her oder die Idee….. neulich schrieb mir jemand, der in China lebt…sind es nicht eigentlich die Ideen, die die Menschen verbinden….ich würde das sehr gern ergänzen und sagen, es können auch die Ideen und Visionen sein, die uns Menschen bewegen – auf jeden Fall in gesellschaftlicher Hinsicht.

Ist es nicht spannend, dass wir beim persönlichen Erleben davon sprechen, dass uns etwas
bewegt – und zwar im Sinne von berührt….

Da sind wir dann auch schon ganz schnell bei der ja bestehenden Kongruenz zwischen Innen und Außen.
Sprich das innere Erleben findet einen körperlichen Ausdruck….

Ganz besonders deutlich wird das im Tanz -
das, was uns innen bewegt, findet sich wieder in einer körperlichen Bewegung und lässt uns tanzen.
Seit nunmehr 22 Jahren unterrichte ich kreativen Tanz und Theater und wie oft habe ich es erlebt, dass Menschen, die sogar gerade erst beginnen zu tanzen, unter gezielten Anleitung sich einfach aus sich selbst heraus bewegen…..

Irgendwo ist mir mal das folgende afrikanische Sprichwort begegnet:

Nicht ohne Grund kommt Wasser in Bewegung.
Also, ist unsere Bewegung nie grundlos und daraus folgernd auch nicht sinnlos.

Das fängt schon ganz einfach und sehr früh an…
Schon als Kind nutzen wir nonverbale Zeichen, Mimik und Gestik um uns auszudrücken, aber auch um zu verstehen.
Noch vor dem Erlernen der Sprache orientieren wir uns z.B. an dem Gesichtsausdruck der Erwachsenen, ob das nun richtig oder falsch war, was wir da gerade gemacht haben….Das Gleiche gilt natürlich für Körperhaltungen.

Überhaupt sagen Kinder, was sie denken – verbal wie nonverbal.
Und hier möchte ich gern die Brücke knüpfen zum Thema:
Was ist echt und authentisch…..
Woran erkennen wir eigentlich, ob etwas echt ist und zwar im Sinne von authentisch…..auch das ist wieder eine spannende Sache.....Offensichtlich haben wir eine Sensorik dafür entwickelt, was wir als echt empfinden und was nicht.
Was empfinden wir als aufgesetzt?
Meistens ist es doch das, das nicht innen entstanden ist und von innen kommt.

Gerade bei der Werbung sind wir täglich damit konfrontiert, ob etwas nun echt ist oder nicht….Sein oder Schein – oder nehmen wir mal Preisverleihungen: sind die Leute z.B. wirklich so überrascht, wenn sie dann die begehrte Trophäe in der Hand halten oder tun sie nur so…..Was genau ist es, dass uns an der Echtheit anzweifeln lässt….

Letztendlich kann auch alles, was schriftlich existiert – völlig erfunden sein, manipuliert und verändert – das Gleiche gilt natürlich erst recht für die Bearbeitung von Fotos.

Hingegen der Körper nicht lügt – und was ganz wichtig ist, er belügt auch UNS nicht…
Er zeigt uns unmittelbar das innere Erleben an, auf jeden Fall das, was wir in genau diesem Moment fühlen und empfinden….
Erröten, Herzrasen, feuchte Hände, die Haare stehen uns zu Berge – wir bekommen Gänsehaut…..vor Schreck erstarren….
Innere Konflikte, Spannungen – aber auch positiv konnotierte Gefühle,
wie Glück, Freude etc. drücken sich körperlich aus…

Vor Freude in die Luft springen…..

Auch wenn es heutzutage unzählige
Bewerbungs- und Kommunikationsratgeber gibt, die Dir raten keine
’falschen’ körpersprachlichen Signale auszusenden, wie beispielsweise
auf der Vorderkante des Stuhls zu sitzen oder die Arme vor dem Körper
zu verschränken…
Wir können unseren körperlichen Ausdruck nicht verstecken, aber wie in
jeder anderen Sprache auch können wir unser Repertoire und unseren
Wortschatz erweitern.

Je mehr Vokabeln ich parat habe – sprich mehr Ausdrucks- und Bewegungsmöglichkeiten und vor allem Körperbewusstsein, umso differenzierter kann ich mich ausdrücken. UND gleichzeitig kann ich auch andere besser ’lesen’ und verstehen. Das schließt natürlich das eigene Kennenlernen mit ein.
Spannend sind natürlich auch hier wieder interkulturelle Fallen oder Missverständnisse, die sich zwischen Mann und Frau oder verschiedenen Altersgruppen ergeben könnten….. …..
aber das wäre mal ein Thema für einen eigenen Artikel…..

Für diesen Artikel habe ich auch mal mein etymologisches Wörterbuch befragt – ach, nein…heutzutage macht man das ja online…und so war ich mal eben in der
Universität Leipzig.
Dort wird ’authentisch’ sein verglichen mit Worten wie echt, unwiderlegbar und ursprünglich. Es wird hier sogar gleichgesetzt mit zuverlässig und glaubwürdig sein.

Meiner Meinung nach bedeutet es auch nicht, dass das Authentische per se etwas Positives oder zwingend Besseres ist. Aber eins ist es auf jeden Fall - ehrlicher und vor allem glaubwürdig…..

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